In der Nähe der Bornholmer Brücke versteckt sich die Kugelbahn im Wedding. Ein ehemaliges Vereinsheim, kein Mitte ShiShi, wie seit Jahrzehnten fast im Original belassen. Oben vollgestellt mit Tischen und Sitzmöbeln, zuviel Kunst an den Wänden und einem sehr engen Tresen, hinter dem sich die Betreiber gegenseitig auf die Füsse treten. Unten dann, eine enge Treppe hinunter, die beiden Kegelbahnen und ein Vorraum, in dem gestern AUTOMAT spielten.

In der Besetzung Jochen Arbeit an der Gitarre, Achim Färber am Schlagzeug, Boris Wilsdorf an den Reglern und Georg Zeitblom am Bass füllten die Automaten den Raum. Und zwar nicht nur mit einem aufmerksamen Publikum und schwüler Hitze, sondern vor allem mit einer kontinuierlich nach vorne drängenden Energie. Die Präsenz der Loops im Rücken der Zuschauer, die verzerrten tranceartigen Riffs, der omnipräsente Bass und das extrem präzise Schlagzeug lassen diese Musik zum schamanistischen Erweckungserlebnis werden. Das hat nichts mit Automatismen zu tun, sondern ist Ergebnis der perfekten Beherrschung der Instrumente und der sensiblen Kommunikation zwischen den Musikern. Stetig sich wandelnd, niemals sich verlierend, energetisch nach vorne drängend. Immer weiter pumpend, immer weiter, bis zum Abheben. Wegfliegen. Und Träumen.

 

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