Wenn man ins Theater will bietet Berlin eine grosse, fast unübersichtliche Auswahl. Neben den offiziellen Häusern wie der Volksbühne oder dem Deutschen Theater existiert eine unübersichtliche Menge an freien Theatergruppen, die an wechselnden Orten spielen. Doch Theater in spanischer Sprache zu finden gestaltet sich wesentlich schwieriger. Zum Glück gibt es Tallercito, die seit Jahren kontinuierlich Stücke aus Lateinamerika und Spanien in Berlin darbieten.

Diesmal bot das enge Hinterzimmer des Baiz den Raum, um das Stück ¿No oyes ladrar los perros? / Hörst du nicht die Hunde bellen? des mexikanischen Autors Juan Rulfo vorzuführen. Bis auf den letzten Platz und den engsten Winkel besetzt, wurde die karge Wüste mit einfachen und überzeugenden Mitteln in Szene gesetzt. Ein Vater schleppt seinen verletzten Sohn, mit grosser Anstrengung und letzter Kraft. Die Nacht bricht an, das Wasser wird knapp, und nirgends ist das rettende Dorf zu finden.

Der Vater hört schlecht, der Sohn sieht nichts. Das rettende Gebell der Hunde, die die Rettung im angeblich nahen Dorf ankündigen, ist nicht zu hören. So schleppen die beiden sich weiter, müde und verzweifelt, bis schließlich doch noch die Hunde anschlagen und Gitarrenspiel erklingt.

Falls jemand ein Faible für spanischsprachige Autoren hat, die Sprache aber nicht beherrscht, werden die Texte mit Übertiteln übersetzt. Ein Grund mehr Tallercito zu besuchen, das nächste Mal am 27. Mai beim Karneval der Kulturen.

 

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